Mülltrennung mit Kindern – 10 einfache Ideen für den Alltag

Mülltrennung mit Kindern

Kleine Kinder lieben es, wenn sie im Haushalt helfen können. Wenn sie selbst etwas anfangen und auch beenden können. Voraussetzung ist, das Ergebnis überzeugt. Das gilt auch für die Mülltrennung. Je älter die Kinder werden, desto lästiger ist der Weg in die Küche, zur Mülltonne oder in die Waschküche. Wer aber früh anfängt mit Kindern über Recycling, Abfalltrennung und Nachhaltigkeit zu sprechen, der wird sehen, dass viele Schritte zur Gewohnheit werden. In diesem Artikel gebe ich einen Einblick, wie Mülltrennung mit Kindern im Alltag möglich ist. Wie geht man es an? Wie funktioniert es? Wann sollte man bei Kindern damit beginnen? Und wie bringt man schon kleinen Kindern bei, nachhaltig und umweltbewusst zu leben?

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Das Thema Mülltrennung kann schon im sehr jungen Kindesalter spielerisch umgesetzt werden. Wer kennt nicht Klein-Bea, die nachdem sie ihren Joghurt gegessen hat, diesen auch unbedingt entsorgen möchte? Oder Klein-Robert, der auf dem Spielplatz eine Bananenschale gefunden hat und sie in den Mülleimer werfen möchte. Wir Erwachsenen können unseren Kinder im Alltag die Mülltrennung und den Nachhaltigkeitsaspekt von Verpackungen näherbringen. Je nach Alter auf unterschiedliche Weise. Wichtig ist, dass wir als Eltern mit gutem Beispiel voran gehen: Denn durch Beobachten und Nachahmen lernen Kinder am meisten.

Wie kann man Müll im Alltag vermeiden?

Doch zuerst stellt sich die Frage, wie wir überhaupt Abfall in unserem Alltag vermeiden können. Für uns in der Familie ist wichtig, dass wir schon beim Einkaufen auf unnötige Verpackungen verzichten. Wozu brauche ich einen Becher für Tomaten, wenn ich die Tomaten auch lose in mein Gemüsenetz legen kann? Ich gebe zu, im normalen Supermarkt ist es oft schwierig überhaupt unverpackte Lebensmittel zu bekommen. Aber wir versuchen es trotzdem. In immer mehr Städten gibt es auch Unverpackt-Läden. Hier bringt man einfach sein Glas, Gefäß oder Tasche selbst mit und füllt sich seinen Bedarf ab. Skeptisch stehe ich dem gegenüber, wenn ich dafür erst mit dem Auto hinfahren muss. Denn die CO2 Bilanz des Autos wiegt den Verpackungsmüll nicht auf.

Mülltrennung am Strand

Mülltrennung mit Kindern im Alltag – Unsere 10 besten Tipps

Unsere Kinder sind nun schon etwas älter und wissen gut, welcher Abfall in welchen Mülleimer beziehungsweise in welche Tonne gehört. Ups, gerade habe ich einen Apfelrest im Restmüll gefunden. Ja, sowas passiert natürlich auch noch. Doch zum Glück ist das die Ausnahme. Wie haben wir angefangen mit der Mülltrennung bei unseren Kindern? Sobald die Kinder in der Lage waren ihren Abfall selbst zu entsorgen, haben wir verschiedene Plätze für den Müll in Reichweite aufgestellt: Unter dem Spülbecken gibt es den Gelben Sack und den Papiereimer, neben dem Kühlschrank steht der Restmüll und einen Behälter für Biomüll steht auf der Arbeitsfläche. Glas- und Pfandflaschen werden im Keller in eine Kiste gestellt.

Und so haben wir unsere Kinder an den Ablauf der Mülltrennung herangeführt:

  1. Selbst vorleben und Müll zu Hause trennen
  2. Kinder mit einbeziehen und z.B. mit zum Wertstoffhof oder zum Altglascontainer nehmen
  3. Kindgerechte Plätze für die Mülltrennung im Haus schaffen
  4. Beim Einkaufen auf die Verpackungswahl achten
  5. Ausflug zum Recyclinghof machen
  6. Mit Abfall basteln
  7. Bücher zum Thema Müll lesen
  8. Verpackungen im Alltag wiederverwenden (Upcycling), z.B. eine Glasflasche als Vase, die Milchpackung als Vogelhaus
  9. Kleidung und Spielzeug nicht wegwerfen, sondern Second-Hand anbieten
  10. Checker Tobi schauen
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Ausflug auf den Recyclinghof – Mülltrennung mit Kindern hautnah erleben

In Hamburg gibt es viele Recyclinghöfe, Müllverbrennungsanlagen und mit dem Energieberg sogar eine stillgelegte Deponie, die nun eine seltene Tier- und Pflanzenwelt beherbergt. Bei kleinen Kindern haben Müllwagen eine besondere Faszination. Du kennst das sicherlich auch aus den Tagen, als die Kinder ganz klein waren. Das große Müllauto fährt vorbei und lädt die Tonnen auf und aus. Am nächsten Tag kommt der blaue Laster und holt das Altpapier ab. Kinder stehen am Fenster oder am Gehweg und schauen gespannt zu. Warum nicht hier schon erklären, was mit dem Abfall nun passiert? Mit zunehmendem Alter kann man auch gut auf Wertstoff- oder Recyclinghöfe fahren.

Müll hat immer einen faden Beigeschmack von dreckig und stinkig. Wir waren einmal auf einem Sommerfest, der Biogas- und Kompostwerke. Hier konnte man wunderbar beobachten, wie der Müll gepresst und weiterverarbeitet wird. Etwas hautnah zu sehen, eingebunden in ein tolles Festtagsprogramm, ist für die ganze Familie ein Erlebnis. Und umsonst sind diese Veranstaltungen auch.

Auch haben wir die Kinder oft mit zu den Recyclinghöfen genommen. Hier wird alles getrennt: Papier, Metalle, Kunststoffe, Holz, Grünabfälle, Glas, Sperrmüll und Elektroschrott. Auch Gartenabfälle, Altöl, PKW-Reifen, Bauschutt und Sperrmüll werden angenommen, aber nur gegen Gebühr. Kinder sind wissbegierig und stellen zu allem Fragen. Das ist die Chance ihnen von Anfang an zu zeigen, was mit dem, was wir wegwerfen geschieht und warum es so wichtig ist, dass wir diesen Abfall reduzieren.

Müll verarbeiten – Einfache Basteltipps mit Kindern – Upcycling für Kinder

Unser Gehirn merkt sich Sachen besser, wenn wir es selbst tun. Warum also nicht aus Abfall tolle Dinge basteln? Kinder lieben es zu malen und zu basteln. Was kann man alles aus Müll basteln?

  • Aus einer alten Milchverpackung lässt sich ein Vogelhäuschen oder Futterspender basteln: ANLEITUNG
  • Biene aus einer Dose oder andere lustige Männchen mit Kronkorkenarmen: ANLEITUNG
  • Musikinstrumente: ANLEITUNG
  • JUNKO Zoomer! Bausatz – So erweckst du Abfall zum Leben
  • Stimmungsvolle Lichter aus Dosen: ANLEITUNG

Auf Pinterest gibt es so viele schöne Ideen, was man aus Abfall und speziell aus Dosen basteln kann. Stöber gerne selbst einmal. Zum Board gelangst du hier.

Mülltrennung mit Kindern - Basteln mit Konservendosen

Dosen – Mythos umweltfeindliche Verpackung

Wir kaufen heute am liebsten unverpackt oder in Pappe eingepackt. Doch immer geht das nicht, wie ich anfangs schon erwähnt habe. Gehört die Lebensmitteldose bei dir zur ersten Wahl, wenn du verpackt einkaufen gehst? Bei mir war das lange nicht so. Ich dachte, dass sie schlecht zu recyclen wäre und deshalb schädlicher als andere Verpackungen sei. Weit gefehlt.

Die Lebensmitteldose kann uns sogar helfen ein nachhaltigeres Leben zu führen. Durch die Plattform „Weissblech kommt weiter“ habe ich mich intensiver mit der Dose auseinander gesetzt.

Lebensmittel aus der Dose

Welche Vorteile hat die Lebensmitteldose?

Zum einen wird sie aus Weißblech gefertigt. Weißblech ist ganz dünner Stahl, der durch eine Zinn- oder Chromschicht vor Korrosion geschützt wird. Stahl entsteht durch Roheisen aus Rohstoffen wie Eisenerz, Kokskohle, Kalkstein, aber auch aus Stahlschrott, der eingeschmolzen wird und zusammen mit dem Roheisen im Stahlwerk zu neuem Stahl wird. Daraus werden dann später Lebensmitteldosen, Getränkedosen, Aerosoldosen oder auch Lackdosen. Aber auch Kronkorken oder Drehverschlüsse bestehen aus Weißblech.

Das Recycling von Weißblech spart seit 1991
20,7 Millionen Tonnen Rohstoffe

www.weissblech-kommt-weiter.de

Warum das Material so gut ist?

Es muss nicht immer neu hergestellt werden. Denn mit einer Recyclingrate, die schon seit 15 Jahren stabil um die 90 Prozent liegt, ist Verpackungsstahl in Deutschland spitze – und somit ein Volltreffer für die Umwelt! Klar, bei der Stahlproduktion wird auch CO2 ausgestoßen, das ist weniger gut für die Umwelt. Die Industrie setzt aber alles daran, dass die Stahlproduktion klimaneutral wird.

Jeder Stahl, also auch Weißblech, kann fast bis zu 100% recycelt werden. Wenn wir die Mülltrennung richtig angehen – Weißblech in den gelben Sack und Getränkedosen als Pfandgut im Laden zurückgeben – geben wir das Material wieder in den Kreislauf zurück.

Eine weitere positive Eigenschaft: Magnetismus. Das ist besonders nützlich in der Sortieranlage, da die Greifarme alles magnetische anziehen und so die Dosen von anderem Müll aus dem gelben Sack trennen können. Die Dosen können problemlos fast unbegrenzt wiederverwertet werden und auch recycelt werden. Über Jahre hinweg.

Die Vorteile einer Dose aus Weißblech auf einen Blick

  1. Kann immer und immer wiederverwendet / recycelt werden – zu fast 100%
  2. Hohe Recyclingrate
  3. Machen Lebensmittel länger haltbar und verringern so die Lebensmittelverschwendung
  4. Nährstoffe und Vitamine werden über einen längeren Zeitraum geschützt.
  5. Gute Energiebilanz, da die Lebensmittel nicht gekühlt oder gekocht werden müssen, sondern nur erwärmt werden
  6. Kein unnötiger Verpackungsabfall nach dem Einkauf
  7. Im Hochofen soll in Zukunft statt Einblaskohle nur noch Wasserstoff eingesetzt werden. Noch weiter gedacht: Der Wasserstoff soll grün werden, also eine emissionsfreie Stahlproduktion entstehen.

Wie du siehst, ist Weißblech gar keine schlimme Verpackung, sondern sie profitiert von vielen Vorteilen. Das Recycling von Weißblech spart seit 1991 20,7 Millionen Tonnen Rohstoffe. Das kann sich sehen lassen, oder?

Wenn du jetzt, genauso wie ich, mehr über die „tolle Dose“ erfahren möchtest, dann lies bei www.weissblech-kommt-weiter.de.
Es gibt viele Hintergrundberichte, News und Rezepte.

Hättest du gedacht, dass Mülltrennung mit Kindern so viel Spaß machen und so viel Wissen vermitteln kann?

WEISSBLECH-KOMMT-WEITER.DE

Weitere nützliche Tipps zur Mülltrennung mit Kindern aus Büchern

Kinderbuch ab 4 Jahren: „Sophia und Paul – Zu viel Müll“
Kinderbuch ab 4 Jahren: „Wieso? Weshalb? Warum? Wir schützen unsere Umwelt“
Kinderbuch 3 – 8 Jahre: Nulli und Priesemut: O weh! O Schreck! Der Dreck muss weg: Nulli und Priesemut tun etwas gegen Umweltverschmutzung und Müll
Kinderbuch ab 6 Jahren: „Zu gut für die Tonne: Kreative Projekte für kleine Umweltschützer“
Kinderbuch ab 7 Jahren: „So viel Müll!: Wie du die Umwelt schützen kannst“
Buch ab 8 Jahren: „Schrottroboter, Pappkühe & Co.: Geniales aus Müll basteln & bauen“
Für Erwachsene: „Upcycling – Aus wertlos wird wertvoll!: 25 einzigARTige Projekte mit Alltagsmaterialien“


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