Meningitis – 5 Fakten über Meningokokken
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Meningitis – Das solltest du wissen
Meningitis ist eine Hirnhautentzündung, die meist durch Bakterien oder Viren ausgelöst wird. Meningokokken sind ein möglicher Auslöser einer bakteriellen Meningitis. Meningokokken sind Bakterien und die Erreger trägt fast jeder 10. Mensch im Nasen-Rachen-Raum, ohne selbst zu erkranken.
Wie man sich mit Meningokokken anstecken kann
Da Meningokokken im Nasen-Rachen-Raum vorkommen, werden die Erreger meist durch Tröpfcheninfektion übertragen. Sie gelangen beim Sprechen, Husten oder Niesen in kleinen Tröpfchen in die Luft und können aus kurzer Entfernung eingeatmet werden.
Babys und Kleinkinder sind besonders häufig von einer Meningokokken-Erkrankung betroffen
An Meningokokken kann jeder erkranken. Am häufigsten trifft es aber Babys, Kleinkinder oder Jugendliche. Auch, wenn eine Meningokokken-Erkrankung vergleichsweise selten ist, ist der Verlauf der Krankheit oft schwer oder im schlimmsten Fall tödlich. Die Meningokokken-Gruppe B ist mit ca. 60 Prozent für die meisten Erkrankungen in Deutschland verantwortlich, gefolgt von Y, C, W, A und anderen. Bisher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) bereits die Meningokokken-C-Impfung standardmäßig für alle Kinder möglichst früh im zweiten Lebensjahr. Diese wird von allen Krankenkassen übernommen.
Welche Schutzimpfungen gibt es gegen Meningokokken?
Dr. Kroschke |
Wie oben bereits erwähnt, sieht der allgemeine Standardimpfplan der STIKO vor, dass ein Kind möglichst früh im zweiten Lebensjahr gegen Meningokokken C geimpft werden sollte. Mittlerweile gibt es „insgesamt drei verschiedene Meningokokken-Impfungen“, weiß Dr. med. Gerhard Kroschke, Hamburger Kinder- und Jugendarzt. Gegen die Gruppen ACWY kann in Kombination geimpft werden und auch gegen die am häufigsten vorkommende Gruppe B gibt es eine Impfung, die unter anderem bereits bei gesundheitlich gefährdeten Personen empfohlen wird. „Die Erkrankung ist selten, aber bis zu zehn Prozent der Betroffenen versterben, obwohl sie intensivmedizinisch behandelt wurden.“ Meningokokken-Erkrankungen können schnell verlaufen. Wie schnell, das erzählt eine Mutter mit betroffener Tochter im Interview.
INTERVIEW: „Nur zwei Stunden später wäre es vermutlich zu spät gewesen“ – eine Mutter über die Erkrankung ihrer Tochter mit Meningokokken
Frau Augé, welche Symptome hatte Ihre Tochter?
Frau Augé |
Nach einem ganz normalen Tag wurde Leonie in der Nacht plötzlich unruhig, zog ihre Beine an, krampfte und spuckte. Im Krankenhaus sorgte sich die Ärztin, weil es meinem Baby allgemein nicht gut ging, sie gräuliche Lippen hatte und ihre Haut wie marmoriert wirkte. Sowohl das erste als auch das zweite Blutbild ergaben jedoch keinerlei Hinweise. Erst als die Ärztin mich nach roten Pünktchen fragte, gab es eine konkrete Vermutung. Ich hatte sie für einen sommerlichen Hitzeausschlag gehalten, weil sie im Bereich der Windel lagen. Es waren jedoch bereits Einblutungen unter der Haut.
Wie wurde Leonie behandelt?
Leonie bekam sofort ein Antibiotikum – nur zwei Stunden später wäre es vermutlich zu spät gewesen. Im weiteren Verlauf hatte meine Tochter Hauteinblutungen von Kopf bis Fuß und sie erlitt einen septischen Schock mit Herz-Kreislauf-Versagen. Ihre Organe waren auch schon angegriffen. Die Ärzte mussten 24 Stunden um ihr Leben kämpfen. Die eigentliche Diagnose einer Meningokokken-Erkrankung folgte erst später. Wir waren insgesamt 14 Tage im Krankenhaus. Es dauerte mehrere Wochen, bis Leonie sich von der Meningokokken-Sepsis, der Blutvergiftung, erholte. Danach brauchte es noch Jahre, bis ihr Immunsystem wieder so stark war wie das von anderen Kindern.
Wussten Sie, dass es Schutzimpfungen gibt? War Ihre Tochter geimpft?
Ich hatte bis dahin keine Ahnung, dass es Meningokokken gibt und dass sie insbesondere für Babys gefährlich sein können. Als Leonie 2004 mit vier Monaten erkrankte, gab es erst eine Schutzimpfung, die jedoch noch nicht standardmäßig für alle Kinder empfohlen wurde. Sie kam erst zwei Jahre später in den offiziellen Impfkalender. Aber auch die hätte Leonie nicht schützen können, da es mehrere Erregergruppen gibt und die bis heute empfohlene Impfung nur gegen eine davon schützen kann. Meine Tochter erkrankte jedoch an einer anderen Meningokokken-Gruppe.
Wie hat sich Ihr Leben seitdem verändert?
Leonie hatte überlebt, darüber waren wir heilfroh. Als wir erfuhren, dass nach Meningokokken-Erkrankungen Hörverlust, Schädigungen des Gehirns, Lernschwächen oder Hautvernarbungen zurückbleiben können oder in manchen Fällen Gliedmaßen amputiert werden, mussten wir dennoch schwer schlucken. Als sich später herausstellte, dass Leonie keine Folgeschäden davongetragen hat, waren wir zusätzlich erleichtert. Heute ist meine Tochter 15 Jahre alt und kerngesund. Ich hätte nicht gedacht, dass sie diese schwere Erkrankung so gut überlebt hat, geschweige denn so gesund. Ich bin dankbarer geworden, für Vieles.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Dass alle Eltern sich bei ihrem Kinder- und Jugendarzt über Schutzmöglichkeiten informieren. Heutzutage gibt es Impfungen gegen die fünf häufigsten Meningokokken-Gruppen in Deutschland.
In freundlicher Zusammenarbeit mit „Meningitis bewegt.“ von GSK
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