Gastbeitrag: Vom schönen Reisen mit Kindern – Sydney
Praktische Insider-Tipps für einen Familienurlaub mit Kindern in Sydney
Haltet euch fest, hier kommt eine wahnsinnig tolle und abenteuerlustige Familie. Silke und Volker sind 2004 ganz spontan von Berlin nach Sydney ausgewandert – in diesem Jahr soll es weiter nach Spanien gehen. Aber heute erzählen sie erstmal von Sydney und geben euch viele tolle Tipps mit auf den Weg.
Als wir 2004 nach Sydney kamen, waren wir gerade frisch verheiratet und hatten noch keine Kinder. 2007 und 2009 kam dann der Nachwuchs dazu, und seitdem erkunden wir unsere Wahlheimat mit neuen Augen. Fakt ist, Sydney ist eine tolle Stadt für Familien. Nicht nur, wenn man hier lebt, sondern auch, wenn man hier Urlaub macht. Das Wetter ist 9 Monate im Jahr einfach super, und mit all den vielen Stränden, Spielplätzen, Parks und Nationalparks zur Auswahl, kann man ganz sicher keine Langeweile bekommen.
Es gibt es paar Dinge, die sollte man jedoch beachten, damit man keine bösen Überraschungen erlebt. Hier sind ein paar Tipps, die euch weiterhelfen werden, solltet ihr demnächst einen Familienurlaub in Sydney planen.
Foto: Mini Globetrotter |
Klima
Wie jeder weiß, das Wetter ist auf der Südhalbkugel natürlich genau umgedreht, das heißt, wenn ihr in Deutschland tiefsten Winter habt, dann haben wir in Sydney Hochsommer. Aber auch insgesamt sind die Temperaturen in Sydney deutlich milder als in Deutschland. Unsere Kinder haben jedenfalls noch nie Schnee, Eis oder Raureif gesehen. Jedoch: auch in Sydney gibt es einen Winter. Die schrecklichen drei Wintermonate sind im Juni, Juli und August, also genau dann, wenn in Deutschland die Hauptreisezeit beginnt.
Viele Deutsche, die nach Australien kommen, erschrecken sich dann schon ein wenig, wenn sie hier den australischen Winter erleben, der so gar nicht in ein Hochglanzprospekt passt. Zwar haben wir hier keinen Schnee und Eisglätte, aber es kann doch schon empfindlich kalt werden. Besonders morgens natürlich, weswegen auch ein Sydneysider zumindest Stiefel und einen modischen Mantel mit Schal im Schrank hängen hat.
Dazu kommen noch die generell kurzen Tage, also der Sonnenuntergang um ca. 17 Uhr. Dafür fehlt die im Winter in Deutschland übliche Wolkendecke und bekommt schon so seine täglichen sechs Sonnenstunden zusammen. Die Sonne wärmt alles im Laufe des Tages gut auf, und so lässt es sich dann schon immer ganz gut aushalten.
Leider sind Zentralheizungen in Sydney nicht üblich, aber alle guten Hotels haben eine Klimaanlage, die auch heizen kann. Und die Cafés stellen im Winter Heizstrahler auf, so dass man seinen Cappuccino auch weiterhin draußen auf der Terrasse genießen kann.
Kleiner Tipp für Rundreisen und Ausflügler: Generell gilt, je weiter man nach Süden, in die Berge und Richtung Inland fährt, desto kälter und unangenehmer wird der Winter. Das bedeutet also, dass man in Melbourne und Adelaide, in den Blue Mountains oder am Uluru auf jeden Fall sich entsprechend mit Kleidung eindecken sollte.
Der öffentliche Nahverkehr und Autofahren
Wer in Sydney Urlaub macht, der braucht sich eigentlich nicht um einen Mietwagen zu bemühen. Die meisten Touristenattraktionen und Aktivitäten sind relativ gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, auch wenn im Allgemeinen schon auf die schlechte Vernetzung geschimpft werden darf. Wer doch Autofahren möchte, benötigt einen gültigen Internationalen Führerschein, den er von Zuhause gleich mitbringen muss.
Ein ganz besonderes Erlebnis ist natürlich eine Fahrt mit der Fähre auf dem Hafen, was besonders den Kindern gefallen dürfte. Beliebte Strecken sind die zum Taronga Zoo und auch nach Manly, einem hübschen kleinen Badevorort, der ca. 30 Minuten mit der Fähre von der Innenstadt entfernt liegt. Die Fähren nehmen keine Autos auf, nur Fußpassagiere und Fahrradfahrer, und kommen oftmals mit einem kleinen Kiosk und auch kostenlosem WLan-Zugang.
In der Innenstadt verkehrt eine Art U-Bahn, die unterirdisch eine Schleife fährt und dann in die Vororte nach Nordwesten, Süden, Westen und ein bisschen Richtung Osten ausfächert.
In der Innenstadt wird momentan eine Straßenbahn gebaut, die in Nord-Südrichtung Circular Quay (den Fährhafen) mit Central (dem Hauptbahnhof) verbinden wird. Die Straßenarbeiten hierfür werden sich wohl noch ein paar Jahre hinziehen, weswegen momentan im Innenstadtbereich vieles fußläufig erledigt werden muss.
Ansonsten bleiben noch Busse, die sehr umfangreich alles Wichtige abdecken.
Um die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen zu können, muss man sich eine Opalkarte besorgen. Für jede Person eine, und Kinder zwischen 4 und 15 Jahren können eine ermäßigte Version erhalten (50% Rabatt – Kinder unter 4 fahren gratis). Diese Scheckkarte fürs Nahverkehrssystem erhält man ganz bequem beim Zeitschriftenhändler, im 7-Eleven oder auch an Supermarktkassen. Meist hängt ein Schild am Geschäft, das die Karte anpreist. Man erhält die Plastik-Opalkarte kostenlos und lädt sie dann vor Ort direkt mit etwas Geld auf (z.B. $20.00). Wer dann die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt, muss die Karte gegen das Lesegerät halten beim Ein- UND beim Aussteigen. So wird der richtige Preis ermittelt (hilfreich besonders, wenn man umsteigen muss). Die Lesegeräte befinden sich an Schranken an den Zugstationen oder Fährhäfen, und im Bus direkt beim Fahrer, wo man ja auch einsteigt.
Kleiner Tipp: Wer einen Ausflug in die Blue Mountains plant, der sollte dies möglichst an einem Sonntag tun, denn sonntags ist Sunday Funday, wenn man den ganzen Tag im gesamten Netz für nur $2.50 herumfahren darf – eben auch bis in die Blue Mountains. Das spart eine Menge Geld! Alle Familienmitglieder müssen trotzdem bei jedem Ein- und Aussteigen die Karte vor das Lesegerät halten, aber ab der zweiten Fahrt zeigt das Gerät dann ganz korrekt $0.00 an.
Sonne
Es ist ja allgemein bekannt, dass das Hautkrebsrisiko in Australien sehr hoch ist. Und das ist auch wirklich kein Ammenmärchen. Hautkrebs ist omnipräsent, sogar uns hat es hier in der Familie bereits erwischt, und dabei sind wir ja noch nicht einmal in Australien aufgewachsen.
Foto: Mini Globetrotter |
Die Regierung tut einiges daran, die Bevölkerung vor den Gefahren der UV-Strahlung zu warnen und entsprechend aufzuklären. Immer wieder sieht man besonders im Sommer im Fernsehen die Warnhinweise, und zum Beispiel in Waschräumen auf dem Campingplatz haben wir schon Schilder gesehen, die ‘sonnensicheres’ Verhalten propagieren.
Generell gilt, die Sonne in Australien ist böse. Sie kann dich innerhalb von 15 Minuten verbrennen, wenn du dich dagegen nicht schützt. Der beste Schutz ist Kleidung – ein breitkrempiger Sonnenhut und T-Shirts mit Schultern sind zum Beispiel schon mal ein guter Anfang.
Sonnenmilch sollte mindestens die Stufe 30+ haben und muss nach dem Baden gleich wieder aufgetragen werden. Mehrmals am Tag nachcremen, denn Sonnenmilch ist wie ein Film, der sich abreiben lässt und den der Schweiß im Laufe des Tages abwäscht.
Die australische Regierung empfiehlt daher: Slip, slap, slop – das heißt also: mit Kleidung bedecken, gut eincremen und einen Hut aufsetzen. Dunkel gefärbte Sonnenbrillen sind übrigens auch gut, da sie das Auge vor der Sonneneinstrahlung schützen. Dabei spielt der Preis eigentlich keine große Rolle.
Wer schon mal die australischen Kinder am Strand beobachtet hat, der wird sehen, dass diese oftmals komplett von Kopf bis Fuß angezogen sind. Das Oberteil aus Schwimmmaterial mit oder ohne Ärmel heißt “rashy” und ist oftmals im Sommer da erhältlich, wo man auch andere Kinderkleidung bekommt. Es gibt sogar spezielle Sonnenhüte für die ganz kleinen, so genannte Legionarshüte, die vorn einen Schirm und hinten und an den Seiten Klappen haben. Wer glaubt, dass das übertrieben ist, hat sich geschnitten.
Die Sonne brennt in Sydney nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Deshalb also auch das Eincremen nicht im Winter vergessen, wenn man sich den ganzen Tag draußen aufhalten will. Auch eine dichte Wolkendecke schützt nicht richtig vor UV-Strahlung!
Sollte es doch mal zum Sonnenbrand kommen, keine Panik. Wir haben immer sehr gute Erfahrungen mit Aloe-Vera-Gel gemacht. Das ist in Drogerien ganz einfach erhältlich. Es kühlt schön, verkürzt die Entzündungszeit, und wenn man sich nicht zu sehr verbrannt hat, dann verhindert es eventuell sogar das Abpellen.
Aber am besten ist es, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen!
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Weitere Tipps für einen unvergesslichen Familienurlaub in Australien und anderswo findet ihr bei den Mini Globetrottern www.miniglobetrotter.de
Liebe Silke, ich danke dir ganz besonders dolle für diesen tollen Gastbeitrag. Wir selbst haben Freunde in Neuseeland, scheuen uns allerdings vor so einer langen Reise, nicht zuletzt, da alles so unbekannt ist. Wer also mal mit seinen Kindern Australien erkunden möchte, der hat heute wichtige Tipps und Ratschläge gehört.
Ich bin schon gespannt auf euer nächstes Abenteuer.
Bis bald
eure Isa
Ein Kommentar
Oh, ich liebe die Natur! Ich liebe die Welt und genießen Sie die Schönheit unserer erstaunlichen Planeten zu reisen. Vor kurzem kehrte ich von einer Expedition in die Antarktis https://poseidonexpeditions.com/de. Es war eine unvergessliche Reise!