Blogparade: Ganz alltäglich – Familien erzählen

FAMILIENHELDEN

Immer wieder dienstags nimmt euch ein Familienheld mit in alltägliche Dinge. In den Alltag mit Kindern. Heute ist es Tina vom Blog Tulpentopf. Tina ist alleinerziehend, berufstätig und studiert berufsbegleitend.

Unser Alltag:

www.larilara.deMorgens halb sieben treffen im Hause
Tulpentopf drei Morgenmuffel aufeinander. Nur der Kater mit seinen 16 Jahren
ist schon wach und für seine Verhältnisse richtig agil. Kein Wunder, es geht ja
auch ums Frühstück. Mich selbst aus dem Bett zu bekommen war jedenfalls wesentlich
schwerer, als den Kater auf dem Weg zum Fressnapf über den Haufen zu, na sagen
wir mal, tapsen. Meine neunjährige Tochter wecke ich jeden Morgen als erstes.
Einfach weil die kleine Dame dann doch länger im Bad braucht, als ihr 7-jähriger
Bruder. 

Bei beiden wird ein bisschen gestupst,
gekitzelt und Blödsinn erzählt, bis sie wirklich nicht mehr liegen bleiben
können, wenn wir nicht zu spät kommen wollen. Es wird also erstmal
gekichert. So gegen 6:45 Uhr habe ich dann beide endlich aus dem Bett bekommen.
Ab jetzt wirds wieder morgenmufflig. Die Große durchwühlt schon ganz
teeniemäßig ihren Kleiderschrank und findet selten auf Anhieb das richtige
Outfit. Der Junior klettert zum Anziehen wieder ins Bett und schafft es nur
unter den übelsten Androhungen wie „Keine Frühstücksbox“ oder
„Zur Schule laufen“,  eben nicht wieder umzufallen und weiter zu
schlafen.

7:10 Uhr habe ich drei bis fünf
Diskussionen über die Wahl der richtigen Jacke (nein, das hört sicher nie auf),
über das Anrempeln im engen Flur und die Reihenfolge beim Treppenruntergehen
geführt und wir sitzen im Auto. Sicher könnten die Kinder auf zu Fuß zur Schule
gehen. Aber ich muss eh in die Richtung und wir gehen im Auto noch einmal den
Tagesablauf durch. Bis um 7:25 Uhr die Schultür für die Kids geöffnet wird,
wird noch ein bisschen öffentlich gekuschelt (yeah, ich bin nicht peinlich) und
dann stürzen sie los, als würde man die Tür nach 20 Schülern für immer
verriegeln und verrammeln.

Auf dem Weg zur Arbeit bin ich in
Gedanken schon am Schreibtisch. Blogbeiträge über die Neuheiten im Shop,
Affiliate-Abrechnungen, Facebook-Aktionen, Kundenreaktionen. Irgendwas davon
schwirrt da schon in meinem Kopf herum. Dafür drifte ich am Schreibtisch dann
schon gern mal ab: Welchen Blogbeitrag setze ich heute abend beim Tulpentopf
online? Schreibe ich über die Serie da auf Amazon Prime? Seh ich mir diesen
Film wirklich im Kino an oder würde ich das nur für den Blog machen? Noch ein
wenig Plauderei mit den Kollegen und schon ist es16 Uhr.

Zeit, die Kinder aus dem Hort abzuholen.
Wenn nicht zu viel Verkehr ist, bin ich sogar schon fünf Minuten vor halb Fünf
dort. Beide springen mir in die Arme und plappern los. Wie üblich sind sie fast
die letzten Kinder im Hort. Aber das hält sie nicht vom Trödeln ab. Erst müssen
sie mir noch etwas zeigen oder erzählen oder sich gegenseitig auf die Nerven
gehen. Spätestens im Auto haben wir dann den nächsten Geschwisterstreit.

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Aber der Blick auf den Restnachmittag
lenkt da schnell ab. Wenn wir einkaufen müssen, sind sie nicht begeistert, aber
ich kann es nicht anders einrichten. Bei Bibliothek, Spielplatz oder einfach
nur nach Hause sind beide begeistert. Selbst wenn es da noch Hausaufgaben zu
erledigen gibt. Das liegt vielleicht daran, dass ich mir sowieso von beiden fast
jeden Tag etwas vorlesen lasse. Der Junior liest dann meist ein oder zwei
Seiten aus der Fibel vor, die Große etwa 10 Minuten aus einem Kinderbuch. Wenn
die Eltern das per Unterschrift bestätigen gibt es dafür Fleißpunkte. Find ich
gut.

So vergeht die Zeit recht schnell und
zack, ist es 18 Uhr. Nun haben die beiden noch ein bisschen Zeit für sich. Der
Junior würde dann meist gern mit der großen Schwester spielen. Aber die will
nur ihre Ruhe und döst im Bett mit einem Hörspiel dazu. Leider kümmere ich mich
in der Zeit schon ums Abendessen, weshalb der Junior an der Küchentür
herumlungert und mit tausendunddrei „Mama“s dazwischen von seinem Tag
erzählt. Oder von neuen Erkenntnissen oder von Plänen für morgen.

Abendessen gibt es bei uns Punkt 19 Uhr.
Auf einer Decke vor dem Sofa mit Fernsehen. Pädagogisch alles andere als
empfehlenswert. Tischmanieren und ein Gefühl fürs Essen lernt man ja so
angeblich nicht. Mein Kinder können sich trotzdem bei Tisch benehmen, stürzen
sich mit Vorliebe auf Gurken, Tomaten, Obst und Schnittchen. Dabei läuft dann
„Der kleine Prinz“ oder „Go wild – Mission Wildnis!“ oder
oder oder. Das wichtige dabei aber ist: Körperkontakt. Meine Kinder kriechen
förmlich in mich hinein. Wir schauen zusammen, lachen zusammen und sind
zusammen.

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Bis 20 Uhr – dann scheuche ich sie ins
Bett wo sie zu ihren Hörspielen relativ schnell einschlafen. Beide lesen dann
noch „heimlich“ in ihren Lieblingsbüchern, während ich ein bisschen
Haushalt mache. Wenn dann auch ich soweit bin, dass ich Feierabend machen kann,
wird alles weggelegt. Wenn sie dann nicht schon selbst eingeschlafen sind,
dürfen nur doch die Hörspiele laufen.

Für mich stellt sich dann die Frage:
Bloggen, lesen, Serien gucken oder studieren? Das Bloggen gehört seit fünf
Jahren zu meinen abendlichen Beschäftigungen. Seit November 2013 geht es da zum
großen Teil um die Bücher, die ich so lese. Wenn mein Hirn schon im Schlafmodus
ist, entscheide ich mich für die Berieselung mit den aktuellen Lieblingsserien.
Wenn ich noch wach bin, geht es seit Ende März um so Sachen wie das
wissenschaftliche Arbeiten in den Kulturwissenschaften. 

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Denn seit April bin ich Teilzeitstudent
an der Fernuni Hagen, wo ich mich mit Wissen in Literatur und Geschichte
vollstopfen möchte. Ich studiere nicht mal wegen des Bachelors am Ende, da ich
schon ein Diplom in Wirtschaftswissenschaften habe. Ich mach das als Hobby,
weil mich beides schon immer wahnsinnig neugierig gemacht hat. Mir geht es hier
also wirklich ums Wissen.

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Kurz vor Mitternacht geht der Tag zu Ende.
Ich mache mich bettfertig und drehe noch eine Runde durch die Kinderzimmer.
Meine Kinder friedlich schlafen zu sehen, macht mich glücklich und ist der
schönste Tagesabschluss, den ich mir vorstellen kann. An manchen Tagen ist es
die einzige Gelegenheit, sie ganz in Ruhe zu betrachten und ihr Dasein zu
genießen. Wenn sie den Nachmittag beim Papa verbracht haben, Training hatten
oder wir die Oma besucht haben, bleibt viel zu wenig Zeit zum bewussten
Kuscheln und Liebhaben. Das ist auch einer der Gründe, warum unser Abendessen
als Fernsehpicknick stattfindet.

Wenn besondere Termine anstehen, wird
der Tagesablauf noch ein wenig enger. Zeit für Spielverabredungen können wir
unter der Woche jedenfalls vergessen. Dafür versuchen wir uns die Wochenenden
möglichst frei zu halten. Dann werden ganze Sonntage im Schlafanzug verbracht,
Spiele gespielt, Lego gebaut und Lieblingsessen gekocht. Morgens dürfen sie an
Tablet und Handy spielen und finden es völlig gemein, dass das unter der Woche
nicht sein darf. Ausflüge machen wir meist zu Fuß: Auf den Spielplatz, zur
Eisdiele im „Stadtzentrum“ von Schkeuditz oder in die andere
Richtung, wo man den Flugzeugen beim Starten so nahe kommt, dass man den
Piloten winken kann.

Danke, liebe Tina, für deine Alltags-Zeilen. Ganz schön voll 🙂 Aber du machst das super, finde ich.

Wenn auch ihr Lust habt über euren Alltag zu schreiben, dann meldet euch bei mir:
isa (ät) larilara (punkt) de

Bis bald

eure Isa

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