Blogparade: Ganz alltäglich – Familien erzählen
Es ist Dienstag und heute möchte ich meine Reihe der Familienhelden, die aus ihrem Alltag erzählen, mit Sylvia fortsetzen. Sylvia ist eine dreifache Mutter, von Zeit zu Zeit auch Bloggerin und betreibt die Seite welovefamily.at.
Welovefamily
Welovefamily ist eine Seite für Familien
mit Kindern im Alter von 0-10 Jahren. Ich weiß, wie schnell die Zeit mit
Kindern verfliegt – meine drei sind schon erwachsen – und ich weiß auch wie
sehr man sich manchmal wünscht, sie vordrehen zu können, damit die schlaflosen
Nächte endlich vorbei sind, das Dauerstillen, das 24/07 Mama-Sein. Es ist
anstrengend, aber auch schön. Wir möchten Familien auf ihrem Weg unterstützen,
sie immer wieder ermutigen zum Weitermachen, zum Dranbleiben und Durchhalten,
denn nach ein paar Jahren siehst du: Es zahlt sich aus. Und wie.
Das Leben managen – zwischen Kindern, Familie, Job und Hobby
Ich bin eine Mädchenmama durch und durch.
Zu meiner Familien gehören also meine 3 Kinder zwischen 3 und 8 Jahren, mein
Göttergatte und einige Spinnen, die es sich bei uns in der Wohnung gemütlich
gemacht haben und auch die einzigen Haustiere sind, auf die ich nicht
allergisch bin. Was für ein Zufall!JEs dauerte
knapp 6 Jahre, bis ich meine Berufung
gefunden habe und in einem Job glücklich bin, der mir Vereinbarkeit ermöglicht, ohne das schlechte Gewissen abends, es niemandem Recht gemacht zu haben. Zuvor
war ich Tagesmutter (Vollzeit, 40h, 5 Kinder unter 3 Jahren – muss ich noch
mehr sagen?) und nachdem ich merkte keine Nerven aus Stahl zu haben, arbeitete
ich in der Teilzeitfalle in einem Büro: Ich hetzte vom Kindergarten in die
Arbeit und nach 6 Stunden wieder zurück. Irgendwann sagte ich: Stop. Keine
Anschieberitis mehr. Wir waren als Familie ausgebrannt und ich nutzte die
dritte Schwangerschaft zur Umorientierung. Hier sitze ich nun: Home Office,
Content Management, Redakteurin. Mein Traumjob, in dem ich das tun kann, was
ich wirklich mag: Schreiben.
Aber nun zu unserem Alltag
6:15 Uhr: Mein Wecker klingelt und ich
drücke noch mindestens zwei Mal die Snooze-Taste, bis ich dann doch um 6:35 Uhr
aufstehe und mich ärgere, schon wieder die Nachrichten und vor allem den
Wetterbericht verpasst zu haben.
6:45 Uhr: Kinder wecken, möglichst
liebevoll, damit nicht der Morgen schon mit Nörgeln und Quengeln einhergeht.
Während die Kinder durch die Wohnung schlafwandeln und ihr Kleidung dort liegen
lassen wo sie sie gerade ausziehen, mache ich mich im Bad fertig. Rekord: 7
Minuten für Zähne putzen, ein wenig Upstyling und eine annähernd perfekte
Frisur.
So um 7:00 Uhr torkeln die Kinder mehr oder
weniger in die Küche, decken den Frühstückstisch und bereiten sich (Dank sei
dem Instant-Porridge) ihr Frühstück alleine zu. Praktisch, wenn sie Milch und
Wasser alleine erreichen. Ich setze mich zu ihnen und trinke meinen ersten
Kaffee, ehe ich um 20 nach 7 panisch auf die Uhr schaue, die Kinder ins
Badezimmer scheuche, weil wir uns mal wieder vertratscht haben. Wir frühstücken
einfach zu gerne gemütlich.
Um kurz nach 7:30 Uhr machen wir uns auf
den Weg in Schule und Kindergarten. Ab jetzt gibt es keinen Zeitplan mehr. Es
könnte so aussehen:
Um etwa 8:15 Uhr komme ich wieder zu Hause an und beginne
mit der Arbeit. Das wäre der Plan, wenn es da nicht Frühstücksverabredungen mit
Freunden gäbe und sich mein Arbeitsbeginn nach hinten verschiebt. Das ist genau das, was ich an meinem Job
liebe: Die Flexibilität.
das Home Office bietet einige Freiheiten |
Bis 14 Uhr habe ich nun Zeit für mich, meinen Job,
meine Freunde und ich kann es mir erlauben, lieber mal frühstücken zu gehen und
erst abends zu arbeiten, wenn die Kinder schlafen.
Pünktlich um 14:00 Uhr stehe ich beim
Kindergarten und warte noch gut eine halbe Stunde, bis Minimi genüsslich fertig
gejausnet hat. Da fällt mir immer wieder ihre Leichtigkeit auf, die sie hat.
Ich wünsche mir, dass sie diese nie verliert. Danach geht es weiter zur Schule
und ich hole meine beiden großen Kinder ab, die ihren Nachmittag schon mit
ihren FreundInnen verplant haben. So erfahre ich meist erst dann, dass wir noch
3 Kinder heute Nachmittag zu Besuch haben oder sie sich selbst eingeladen haben
und ich quasi Strohwitwe bin – denn: Ein Kind ist kein Kind. Fast jeder
Nachmittag schaut bei uns bunt, chaotisch und kreativ aus: Wir malen, basteln,
nähen, sie spielen im Garten, wir machen einen Ausflug in den Park, sie lesen,
spielen Musical, veranstalten eine Modenschau oder spielen vertieft mit ihren
Schleichfiguren. Auch Berge von Kapla und der Kugelbahn finde ich mehrmals
wöchentlich im Wohnzimmer – das bedeutet dann Stress, denn das Chaos will
aufgeräumt werden. Doof nur, wenn sie dann schon müde und hungrig sind. Dann
gibt es eine Geheimwaffe: Aufräumspiele!
Um 18:00 Uhr ist bei uns Schluss mit
Besuchen: Dann müssen die Gastkinder
gehen und meine nach Hause kommen. Zur Sicherheit zähle ich mal nach und
kontrolliere, ob jetzt eh die richtigen Kinder da sind. Wir bereiten dann
zusammen das Abendessen vor – ein Ritual, das wir lieben: Gemeinsam kochen.
Um
18:30 Uhr essen wir zusammen. Göttergatte kam inzwischen auch schon von der
Arbeit nach Hause. Wir reden über unseren Tag, erzählen uns, was wir erlebt
haben, was uns beschäftigt hat und besprechen, was der morgige Tag bringen
wird. Dann noch ab ins Bad, duschen, Zähneputzen, eine kurze Massage.
Um
19:30 Uhr bringe ich Minimi ins Bett. Die beiden Großen lesen noch bis 20:00
Uhr, während Göttergatte bei ihnen liegt.
Wenn wir Glück haben, schlafen sie dann auch, wenn nicht, sehen wir sie
noch ein paar Mal. Dann bleibt noch ein
wenig Zeit für Hausarbeit (ich mache nur jeden Tag eine halbe Stunde, das
reicht aber auch) und wenn ich nicht frühstücken war, habe ich frei. Ansonsten
beginnt jetzt mein Arbeitstag und ich sitze noch gut bis Mitternacht an meinen
Texten.
Sonst geht es so um 22:30 Uhr ins Bett.
Und wieder geht alles von vorne los
Dann geht wieder alles von vorne los. Ich
liebe es, mir die Flexibilität zu nehmen, die ich brauche, um im Alltag mit den
Kindern gut zurechtzukommen und mich immer wieder auf ihre Bedürfnisse und
Ideen für unser Familienleben einstellen kann.
Vielen Dank für diesen turbulenten Einblick in den Alltag! Diese Flexibilität ist schon toll. Und die Nachmittage kommen wohl vielen bekannt vor. Es lebe das Durcheinander!
Wenn auch ihr Lust habt von eurem Alltag zu berichten, dann schreibt mir eine E-Mail an isa@larilara.de. Und übrigens: ihr müsst keine Familienblogger sein oder überhaupt Blogger sein. Wenn ihr Bock auf die Reihe habt, dann schreibt mich an.
Bis bald
eure Isa
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