Gastbeitrag: Der Weg zur Zuckerfreiheit

Auswirkungen von Zucker und der Weg zur Zuckerfreiheit!

In den meisten konventionellen Produkten im Supermarkt befindet sich Zucker in einer seiner vielen Formen.

Besonders der zugesetzte Zucker ist es, um den sich nun schon seit Jahrzehnten die Wissenschaft dreht und sich im Klaren ist: Außer oft überflüssiger Kalorien, trägt dieser zugesetzte Zucker nichts zum Nährwert eines Produktes bei, zumindest wenn vom Geschmack abgesehen wird.

Wie du aber bestimmt weißt, ist die Lebensmittelindustrie nicht unbedingt darauf aus, wissenschaftlichen Anforderungen zu entsprechen, sondern viel mehr darauf, günstige Produkte auf den Markt zu bringen, die sich gut verkaufen lassen.

Zuckerquellen verglichen

Zugesetzter Zucker hat für dich keinen körperlichen Nutzen,
außer dir unnötige Kalorien zu bringen.
Der Zucker in Obst und Früchten, aber auch natürlich
vorhandener Zucker in Milchprodukten ist umgeben von einem Lebensmittel, dessen
Zusammensetzung einzigartig ist.
 
Dieser Zucker ist ein wundervoller Energielieferant. Das
Lebensmittel an sich liefert aber weit mehr, nämlich neben Kohlenhydraten,
Fetten und Proteinen auch Vitamine und Mineralien, sowie sekundäre
Pflanzenstoffe wie Antioxidantien.
 
Und auch wenn du jetzt vielleicht denkst, eine Banane liefert
doch viele Kohlenhydrate und Zucker, muss man erwähnen, dass eben auch die
anderen Makronährstoffe (Fett und Protein) vorhanden sind, vor allem aber eben
die Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralien, aber auch Ballaststoffe.
 
Diese Aussage kann man nicht über einen Schokoriegel machen.
Dieser mag zwar auch Kohlenhydrate (puren Zucker), Fett und Protein enthalten,
nach einem möglichen Vitamingehalt wirst du aber vergeblich suchen.
 

Die Kehrseite des Zuckers

Als Kind hast du bestimmt gelernt, vor dem Schlafengehen nichts Süßes zu essen, weil das schlecht für die Zähne ist. Vielleicht hast du am Wochenende mal an einer Cola nippen dürfen oder selbst Limonade gemacht.
Heute sieht die Welt ein bisschen anders aus. Kinder trinken oft täglich Softdrinks, die ihre Zähne schädigen und schon im jungen Alter dafür sorgen, dass eine gewisse Abstumpfung entsteht, wenn es um den süßen Geschmack geht.
Wer früh viel Süßes schmeckt, der wird es schwer haben, weniger süße Speisen auch als süß zu empfingen.
Neben der Angewohnheit, immer mehr süße Speisen zu konsumieren, um den Hunger nach Süß befriedigen zu können, hat Zucker jedoch ebenfalls einen enormen Einfluss auf den gesamten Körper.

Zucker- „Krankheit“

Selbstverständlich kennst du sicher die Zuckerkrankheit, auch Diabetes genannt. Im Üblichen den Typ 2 Diabetes mellitus, der sich im „Alter“ entwickelt. Nur dass schon langsam nicht mehr von Altersdiabetes die Rede sein kann, denn zunehmend leiden immer mehr junge Patienten in den 30-ern und 40-ern an dieser Form der Zuckerkrankheit. Mit einer Lebenserwartung von 70 bis 80 Jahren, ist man mit 30 wohl noch nicht „alt“.
Nun ist Zucker nicht der einzige Faktor, der bei der Entstehung von Diabetes Typ 2 eine Rolle spielt. Körpergewicht und Lebensstil, also Ernährung und Bewegung aber auch Stress haben einen Einfluss.
Doch lassen sich sehr interessante Erkenntnisse feststellen, die mit Zucker und der generellen Ernährungsweise zu tun haben.

Hoher Zuckerkonsum weist auf ungesunden Lebensstil hin

Personen mit höherem Zuckerkonsum haben nämlich einen generell ungesünderen Ernährungsstil. Klar, aus einem Mars-Riegel, lässt sich ja nicht nur der Zucker essen, er kommt mit allen seinen zusätzlichen Zutaten. Und wer noch dazu regelmäßig Softdrinks konsumiert, der scheint auch generell eher zu Fertigspeisen, Junk-Food und ähnlichem zu greifen.
All diese Faktoren, in Kombination mit wenig Bewegung, eventuell noch hohem Alkoholkonsum, kann man allgemein als einen ungesunden Lebensstil werten, der zusätzlich zu einem hohen Körpergewicht, bis hin zur Adipositas führen kann und zusätzlich eine Menge anderer Krankheiten mit sich bringt.
Hier ist nicht der Zucker alleine schuld, es sind immer mehrere Faktoren, jedoch ist zu bedenken, dass eben der Faktor Zucker alleine schon oft auf einen generell weniger gesunden Lebensstil hinweist.
Gastbeitrag von Thomas Angermann zur zuckerfreien Ernaehrung
Freepik

Der Weg zur Zuckerfreiheit

Nichts geschieht von heute auf morgen. Genau wie du nicht von einem Tag auf den anderen, deine Ernährung auf eine Diät umstellen solltest, die nach einigen Wochen in Heißhungerattacken endet, solltest du auch nicht von dir erwarten, dass du sofort 100% zuckerfrei leben wirst.
Es ist oft am nachhaltigsten, einen Schritt nach dem anderen zu machen.
  • Schritt 1: Mentale BilderAls Erstes ist es ganz wichtig, dass du dir überhaupt vorstellen kannst, dass du in Zukunft ohne zugesetzten Zucker lebst. Das Gleiche gilt für jemanden der abnehmen will. Wenn wir uns nicht bildlich vorstellen können, dass wir abgenommen haben, dann wird es auch nicht passieren.

    Mit dieser Art von mentalen Bildern arbeiten übrigens auch sehr viele Profisportler.

  • Schritt 2: SelbstverantwortungDieser Schritt erfordert sehr viel Übung und ein bewusstes Wahrnehmen bestimmter Situationen. Du kennst sicher die Aussage: „Jeder hat einen Kuchen gegessen, deshalb musste ich auch einen essen“ oder „Ich wurde eingeladen, deshalb konnte ich nicht nein sagen“.

    Ein ganz wichtiger Punkt, keiner ist dafür verantwortlich was du dir in den Mund schiebst, außer du selbst. Versuche also unbedingt mehr Selbstverantwortung in dein Leben zu bekommen.

  • Schritt 3: Softdrinks streichenVersuche zu Beginn erstmal die Softdrinks zu streichen und viel Wasser als Ersatz zu trinken. Den meisten zugesetzten Zucker, den wir konsumieren kommt nämlich von diesen Drinks. Deshalb hast du hier ein enormes Potential um den Zuckerkonsum schnell und einfach zu senken.

    Und wenn du gerne Fruchtsäfte trinkst, dann mische das Getränk mit mindestens drei Teile Wasser.

  • Schritt 4: Zucker immer weiter reduzierenNachdem du das eine Woche lang gemacht hast, kannst du dich einem weiteren Schritt widmen.

    Vielleicht willst du auf den Zucker im Kaffee verzichten oder auf den Keks als Beilage. Vielleicht reicht es, wenn nur der Kaffee süß ist, oder nur der Keks.

    Außerdem kannst du beim Backen beginnen, den Zucker auf die Hälfte reduzieren und dir leckere zuckerfreie Backrezepte suchen.

  • Schritt 5: Zutatenliste richtig lesenDu wirst auch nicht darum herumkommen, sich das eine oder andere Wort für Zucker auf einer Zutatenliste anzusehen, um nach einer Alternative zu suchen. Ein Pesto ohne Zuckerzusatz, oder einem Brot, dem kein zusätzlicher Zucker zugesetzt wurde.

    Ein kleiner Tipp: Achte hier auf Zutaten mit den Endungen -ose, -it, und -ol und auf alle möglichen Sirupe und Konzentrate noch zusätzlich.

Die Vor- und Nachteile von zuckerfreier Ernährung

Die Vorteile sind ganz im Zeichen der Gesundheit, aber auch die Geschmacksentwicklung spielt eine große Rolle. Du musst ja nicht gleich zum passionierten Hobbykoch werden, aber wer einen Einfluss darauf haben will, was er isst, der muss nun mal selbst kochen.
Du wirst merken, dass die Lust auf Süßes weniger wird und auch, dass wenn der Heißhunger aufkommt, er sich durch gesunde Lebensmittel stillen lässt.
Während vielleicht der Schokoriegel oder die Kuchenschnitte am Nachmittag ganz üblich waren und du dir auch nicht großartig darüber Gedanken gemacht hast, kann nun ein gesunder Snack für dich herhalten und dir viel mehr Nährstoffe bieten, als dieser Schokoriegel.
Und wenn es um die Nachteile geht, diese sind persönlich abzuwägen. Niemand kann dir verbieten an einem Geburtstag oder Hochzeitstag ein Stück Torte zu essen. Niemand außer du selbst kann aber dafür sorgen, dass es bei diesen Events bleibt und diese Ausnahmen sind und es eben auch bleiben.
Nimm dir trotzdem vor, einen Schritt, den du gemacht hast (zum Beispiel keine Softdrinks mehr zu trinken) beizubehalten.
Deine Gesundheit wird es dir danken! 
 
Autor:
 
Thomas ist diplomierter Ernährungstrainer und liebt gesunde Ernährung. Mittlerweile lebt er selbst über sieben Jahre zuckerfrei und hilft heute Menschen, ihre Ernährung und ihr Leben zu verbessern. Nicht irgendwann in der Zukunft, sondern im Hier und Jetzt. Das Ziel nimmt er sehr ernst und deshalb hat er myfoodmyfuture.com gegründet. 
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So schaffst du ein zuckerfreies Leben
 
 
 

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