Homeoffice: Die Work-Life-Balance für Muddis?

Blogparade: Home Office für die gestresste Muddi

Ich sitze gerade in meinem Homeoffice. Heute habe ich es mal nach draußen verlegt. Ich sitze in meinem grünen Garten, um mich rum zwitschern die Vögel, es weht ein herrlich frischer Wind und eine große Tasse Milchkaffe steht neben mir. Was eine herrliche Ruhe zum Arbeiten.

N I C H T

Ich sitze zwar tatsächlich im Garten und schreibe diesen Post, aber um mich rum höre ich Kreissägen, Laster, Autos und viele Bauarbeiter. Die Nachbarn können mich beobachten (oder ich fühle mich beobachtet), ich musste den Schirm aufspannen, da ich sonst auf dem Bildschirm nüscht sehe und sitze unkonfortabel in einem Gartenstuhl. Also nix mit Ruhe.

T R O T Z D E M

Ist schon schön draußen zu sitzen und zu schreiben. Die Wörter flitzen über die gerade abgewischte Tastatur, die vorher von einer feinen Staubschicht umgeben war. Die Augen kneife ich gerne zusammen, da ich mit Sonnenbrille auf dem Monitor nüscht lesen kann (das Geld für einen entspiegelten Laptop fehlt der Homeoffice Muddi leider).

R E A L I T Ä T

Warum sitze ich hier im Homeoffice, im Garten? Muss ich nicht den Haushalt machen? Wäsche waschen, aufräumen, Mittagessen für die Kinder kochen und und und? Die Realtiät besagt: Ich habe Urlaub. Deshalb sitze ich im Garten und kann an dieser Blogparade teilnehmen. Auf den letzten Drücker versteht sich, da diese nur bis Mitte Juni geht. Und wenn ich mich recht entsinne, haben wir heute den 15. Juni. Also Halbzeit des schönen Geburtstagsmonats.

A R B E I T

Wenn ich ganz normal im Büro arbeite, dann schreibe ich meine Posts am Abend oder am Wochenende. Beides zum Leid meiner Familie. Klar, sie finden schon toll, was ich mache, so nebenher, aber viel lieber würden sie doch die Zeit mit Mama und Ehefrau verbringen. So wandert fast jeden Abend er Laptop nach 20 Uhr auf meinen Schoß (deshalb ja auch Laptop) und ich jongliere zwischen „Mama, kommst du noch mal“? „Kann der Papa nicht“ „Nein! Du sollst kommen“, den Blicken meines Mannes, wenn ich mal wieder bei der Netflix-Serie nicht aufgepasst habe und den anhaltenden Zwischenrufen der Kinder.

F R E I Z E I T

Alles passiert bei mir also in der Freizeit. Homeoffice ist meine Freizeit. Andere gehen abends auf den Kiez oder kochen etwas Tolles mit dem Ehegatten. Abends, zumindest unter der Woche, mache ich Akquise, beantworte E-Mails, bereite Posts vor, kommentiere bei Facebook und Instagram, bearbeite Fotos UND unterhalte mich mit meinem Mann – der darf ja auch nicht zu kurz kommen.

V O R T E I L E

Klar, es ist toll, wenn man im Homeoffice arbeiten kann. Während meiner Arbeitslosikgeit im letzten Jahr habe ich eine Online-Fortbildung zum Social Media Manager gemacht. Jeden Tag hing ich von 8 bis 15 Uhr am Schreibtisch und habe Vorlesungen gehört und Tests geschrieben, Tutorials angehört und mit Kommilitonen Fragen beantwortet. Das Zauberwort ist: Lass dich nicht ablenken. Krieg deinen Hintern hoch und fang an. Berenicehat dazu weitere Tipps aufgeschrieben, die einem helfen, im HoMo (wie mein Mann sagt) voranzukommen.

A B L E N K U N G

Das sind nämlich die fiesen Biester! Die Plagen, die sich überall im Haus tummeln. Sie schreien aus der einen Ecke „Räum mich weg“ oder „Staub, Staub. Zu Hülf“. Das Telefon, das genau dann klingelt, wenn du den ultimativen Gedanken gehabt hast und dich die Schwiegermutter aus dem Ruder bringt. Der Postbote, der dir das Paket der Nachbarn andrehen möchte und der Garten im Sommer, der dir leise zuruft „Komm, du holde Meid. Pflege den Rasen, gieße die Blumen, streichel mich sanft zur Mittagsruhe“. Überall lauert es vor Ablenkungen. Teufelchen links, Engelchen rechts.

S P A S S

Aber nein, wer beide Seiten mal erlebt hat, Büro und Homeoffice, der weiß die Vorzüge zu schätzen. Ich spreche jetzt nicht von Muddis mit Kleinstkindern, die brüllen und einem die Luft zum Atmen – eh Schreiben – nehmen. So eine Motte hatte ich nämlich auch 1 Jahr zu Hause und da blieb der Blog fast komplett liegen. Auch heute noch, wenn die Kids am Nachmittag zu Hause sind, dann hängt mindestens ein Mädchen bei mir, setzt sich auf den Schoß und blockiert mir die Sicht auf den Laptop. Dann ist das höchste der Gefühle, dass ich was übers Handy mache. Auf Instagram kommentiere, Likes verteile und auf Facebook ein paar Posts anlese. That’s it!

E R N S T

Den Haushalt habe ich ausgegliedert und Hilfe geholt. Das Wäschewaschen funktioniert mit der Zeitvorwahl ganz gut, kochen wird überbewertet und Schlaf sowieso. Bewundernswert finde ich alle Eltern, die 5 Posts die Woche raushauen, obwohl sie kleine Kinder zu Hause haben. Vielleicht wohnt auch die Oma nebenan. Das weiß man aber nie. Jeder muss also zusehen, wie das Homeoffice zu gestalten ist und seinen eigenen Rhythmus finden.

Folge deinem Herzen, es gibt den Rhythmus für dein Leben an. (B. Geller-Wollentin)

Mehr Posts zum Thema Homeoffice gibt es bei der Initiatorin der Blogparade Melanie von glücklich scheitern. HIER entlang.

Ein Kommentar

  • Oh ich liebe diese Blogparade so! =) Spannend, wie es bei dir ist.

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